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Wie Sie den richtigen Ghostwriter für Ihr Buch finden. Ein paar Sätze über Auswahlkriterien.

Wie Sie den richtigen Ghostwriter für Ihr Buch finden. Ein paar Sätze über Auswahlkriterien.

Sie haben einen oder mehrere mögliche Dienstleister für Ihr Buchprojekt gefunden und fragen sich nun: Wer ist die oder der Richtige für mich? An erster Stelle steht natürlich die Kompetenz. Der Ghostwriter muss kompetent genug sein, um Ihren Auftrag zu erfüllen. Doch wie findet man diese Kompetenz heraus? Die Kompetenz eines Ghostwriters zu beurteilen ist genauso schwierig wie festzustellen, ob jemand ein guter Arzt ist oder nicht. Für Ärzte gibt es immerhin noch Rankings von Focus. Oder Patientenbewertungen von Google. Aber für Ghostwriter: Nichts. Es gibt jedoch durchaus ein paar Kriterien, die Sie neben der schwer festzustellenden Kompetenz ebenfalls beachten sollten.

 

Zum Beispiel die Sympathie. Kommunikation geht manchmal schief, weil die Sympathie nicht stimmt. Das macht die Zusammenarbeit nicht nur unangenehm, sondern führt auch zu Missverständnissen. Entscheiden Sie sich nicht für den Star-Ghostwriter, der das Buch für den Bundespräsidenten geschrieben hat, wenn Sie ihn für einen arroganten Zeitgenossen halten. Oder er Ihnen „irgendwie nicht sympathisch“ ist.

 

Dann wäre da noch die Motivation. Motivation ist der Treibstoff für exzellente Arbeiten. Seltsamerweise wollen wir das im beruflichen Umfeld nicht wahrhaben. Wir verleugnen es geradezu und behaupten: Profis machen ihren Job, unabhängig davon, welches Thema sie zu bearbeiten haben. Aber Motivation macht einen Unterschied. Wenn zwei sich gleich professionell verhalten, wird der Motiviertere gewinnen. Wenn der Ghostwriter mit Ihrem Thema „etwas anfangen kann“, wenn er es für richtig und wichtig hält, Ihre Ideen in die Welt zu bringen, ist das ein großes Plus für eine erfolgreiche Arbeit.

 

Bin ich nicht motiviert, fange ich erst gar nicht an. Denn immerhin werde ich Wochen, manchmal Monate meiner Lebenszeit einem Thema widmen. Warum sollte ich das tun, wenn es mich überhaupt nicht interessiert?

 

Zu guter Letzt braucht es Vertrauen. Nein, nicht zu guter Letzt. Vertrauen ist der Anfang von allem. Klingt platt, weil oft gelesen. Stimmt aber. Sie sollten Vertrauen in die Person und ihre Leistung haben, die Sie mit dem Ghostwriting beauftragen. Von Anfang an! Und während des Arbeitsprozesses. Vertrauen Sie darauf, dass sie das bestmögliche Ergebnis für Sie erarbeiten will. Das hilft auch über Situationen, in denen Ihr Ghostwriter anderer Meinung ist als Sie. Vertrauen Sie darauf, dass sie Ihnen von Ihren Vorstellungen abweichende Vorschläge macht, weil sie Sie mit ihrer Expertise unterstützen will.

 

Drei Versuche, Kompetenz zu erkennen – und ihre Tücken

 

Wir sind bei der Frage, wie man Kompetenz erkennt, noch nicht so recht weitergekommen. Deshalb versuchen wir es jetzt mit drei Möglichkeiten, die Ihnen hoffentlich weiterhelfen.

 

Wie wäre es mit einem Probekapitel? Wer einen Ghostwriter beauftragt, will möglichst sicher sein, dass er mit den Ergebnissen zufrieden sein wird. Deshalb wünschen sich viele, der Autor möge ein Probekapitel abliefern. Das ist natürlich genauso unsinnig, wie einem Schreiner zu sagen, er möge erst mal einen Probestuhl herstellen, bevor man eine Esstischgruppe in Auftrag gibt. Unsinnig ist es vor allem, wenn die Probearbeiten kostenlos verlangt werden. Oder man nur einen symbolischen Preis dafür bezahlen möchte. Ich kenne keinen renommierten Ghostwriter, der sich darauf einlassen würde. Man kann natürlich ein Probekapitel gegen Bezahlung in Auftrag geben. Aber dann muss man damit rechnen, dass dieses Probekapitel teuer wird. Denn um das Thema zu durchdringen, muss sich der Ghostwriter gründlich einarbeiten. Sprich: Alle Vorarbeiten, die nötig sind, um das Buch zu schreiben (z. B. Lektüren, Recherchen, Befragungen), sind auch nötig, um das Probekapitel zu schreiben. Das macht aus meiner Sicht wenig Sinn. Besser ist es, nach Arbeitsproben zu fragen, die der Ghostwriter von anderen Auftraggebern vorlegen kann. Doch auch dabei sollten Sie etwas beachten.

 

Haben Sie eine Arbeitsprobe? Arbeitsproben – so glauben es zumindest viele potenzielle Auftraggeber – würden einen Einblick in die sogenannte „Schreibe“ des Ghostwriters geben. So könne man entscheiden, ob einem die Schreibweise des Ghostwriters gefällt. Klingt auf den ersten Blick plausibel. Aber es hat einen Haken. Denn ein Ghostwriter kann auf ganz verschiedene Arten schreiben. Er ist nicht auf einen bestimmten Stil, eine „Schreibe“, festgelegt. Genau das zeichnet den Profi aus. Er wählt unterschiedliche Aufbauten eines Manuskriptes und unterschiedliche Sprachstile, Textformen und Sprechweisen ganz nach Zielsetzung und Zielgruppe des Buchs aus. Wer also einen Eindruck von der Schreibweise eines Ghostwriters durch Textproben erhalten will, muss bedenken: Jeder Probetext zeigt tatsächlich nur „eine“ Schreibweise. So viele mehr sind möglich!

 

Was sind Ihre Referenzen? Es ist eher selten, dass ein Ghostwriter Referenzen benennen kann. Referenzen im klassischen Sinne sind ehemalige Kunden des Ghostwriters, die Auskunft über ihre Zufriedenheit geben können. Weil sowohl Ghostwriter als auch ihre Auftraggeber ein Interesse an Geheimhaltung der Geschäftsbeziehung haben, wird sich nur selten jemand finden, der sich zu der Auftragsarbeit äußert. Etwas besser ist es da auf den Marktplätzen, auf denen die Beteiligten anonym agieren. Bei einer Plattform wie Fiverr gibt es ein Bewertungsschema, das Auftraggeber und Auftragnehmer nutzen können. Ein Fünf-Sterne-Rating ist da eine gute Referenz. Allerdings sollten Sie schlechte Bewertungen ebenfalls in Betracht ziehen. Oft reicht ein unzufriedener Kunde, um das Rating auf 4 oder gar 3 Sterne zu drücken. Da lohnt es sich, im Detail nachzulesen, was zur schlechten Bewertung geführt hat. Oft sind die Gründe, die andere anführen, für einen selbst nicht ausschlaggebend.

 

Allerdings gibt es eine Referenz, die Ihnen tatsächlich hilft, einen erstklassigen Ghostwriter zu erkennen: Der Ghostwriter hat bereits eines oder mehrere Bücher bei einem renommierten Fach- oder Publikumsverlag veröffentlicht. Oder ist Autor eines oder mehrerer Bestseller oder Longseller. Falls er tatsächlich solche Referenzen nennen kann: Bingo!